Fonds – gute oder schlechte Idee?
Fonds – gute oder schlechte Idee?
Das Wichtigste in Kürze und einfach
Glaubt man dem Markt, dann ist die Antwort eindeutig. Das in Deutschland verwaltete Fondsvolumen hat sich in 10 Jahren auf 3 Billionen verdoppelt. Die weltweite Entwicklung zeigt auch nach oben. Aber glaubt man dem Markt, dann sind auch Cola und Chips Konsum eine gute Idee. Fonds – gute oder schlechte Idee? ist aber im Grunde nicht schwer zu beantworten.
Die Fondswelt ist sehr umfangreich und es werden täglich neue Produkte entwickelt. Die Übersicht zu behalten fällt da nicht leicht und deshalb werden wir hier nur Produkte betrachten, die allen zugänglich sind. Komplexere Strukturen wie SPV, Family Offices oder geschlossene Fonds lassen wir heute außen vor.
Der eigentliche Vorteil
Die Grundidee eines Fonds ist gut. Assets, also Finanzmittel, werden in einer rechtlichen Einheit eines Fonds von verschiedenen Anlegern gesammelt und dann von einem oder mehreren Fondsmanagern investiert. Das hat für einen einzelnen Investor den Vorteil, dass er mit einer kleineren investierten Summe an Märkten teilnehmen kann, deren Einstiegsgrenze für einen Einzelkämpfer oft zu hoch wären. Viele kleinere Investoren vereint haben mehr Möglichkeiten und erzielen bessere Renditen. Mit einem Fonds kauft man ein Finanzprodukt und ist dann mit den Investmententscheidungen außen vor. Im Idealfall erfreut man sich über regelmäßige Erträge. Vor Verlusten ist man aber auch bei Fonds nicht schützt. Das Risiko ist aber deutlich breiter gestreut und damit geringer.
Experten
Der weitere Vorteil ist die Kompetenz des/der Fondsmanager(s). Diese Experten kennen sich in den jeweiligen Märkten (hoffentlich) wesentlich besser aus, als ein normaler Investor. Der Fondsmanager darf die Mittel des Fonds nach den Statuten des Fonds investieren, muss sich aber an die für den jeweiligen Fonds gesetzten und veröffentlichen Rahmenbedingungen halten. Es ist beispielsweise nicht zulässig, dass der Manager eines Rentenfonds spekulative Derivate kauft. Ein guter Schutz für die Investoren.
Und damit wären wir beim nächsten Vorteil: der thematischen Auswahl. Es gibt Fonds unterschiedlicher Gattung: Aktienfonds, Geldmarktfonds, Immobilienfonds, Mischfonds, Indexfonds, Rentenfonds und viele andere mehr. Es gibt sogar Fonds, die an der Börse gehandelt werden, ein ETF. Das bedeutet, dass ein Investor sein Geld ganz nach seiner Risikobereitschaft und seinen thematischen Vorlieben investieren kann. Wer auf totale Sicherheit steht, ist bei einem Rentenfonds gut aufgehoben. Die Erträge sind niedriger, aber sicher. Spekulativer geht es bei Aktienfonds zu, bei denen es eine Fülle unterschiedlicher Ausrichtungen gibt. Emerging Markets (aufstrebende Länder) haben mehr Renditenfantasie als Blue Chips (die etablierten, z. B. im DAX oder Dow Jones Index gelisteten Aktien). Dafür ist das Kursrisiko größer oder bietet weniger Dividende. Das ist auch ein Investmentkriterium. Spekuliert der Fondsmanager auf steigende Kurse oder ist die Dividende ein wichtigeres Renditekriterium.
Alles eine Frage der Fondsstrategie, die für jeden Investor verständlich nachlesbar sein muss. Es gibt Fonds für Länder und Branchen, Fonds für große und kleine Firmen, Themenfonds z. B. Wasser oder Rohstoffe. Es gibt reine Fonds und Mischfonds. Für einen Investor ist dass alles recht mühsam, insbesondere da man mit einem Fonds von laufenden Entscheidungen entlastet werden möchte.
Regulierung
Ein großes Plus für den Investor ist der Umstand, dass Fonds haarklein reguliert sind, die Preise transparent veröffentlich werden müssen und alle Fonds regelmäßig geprüft werden. Alles ist nachlesbar. Soweit die wesentlichen Vorteile. Da aber alles zwei Seiten hat, sollen auch diese nicht unterschlagen werden. Der ganze Service des Pakets aus Sicherheit, Transparenz und Kompetenz kostet natürlich auch Geld. Fondsgesellschaften sind nicht unbedingt Philanthropen, die wollen Geld verdienen. Das bedeutet, dass ein Investor Gebühren zahlen muss. Gebühren beim Kauf, laufende Gebühren, z. T. beim Verkauf. Beim Kauf zahlt man einmalig ein Agio, das meist zwischen 3 und 5 % der investierten Summe liegt. Für das laufenden Management fallen weitere Gebühren an, die zwischen 0,05 € (z. B. beim ETF) bis zu 3 %. Manche Fonds haben auch eine Performance Fee vereinbart. Das ist ein Bonus, wenn bestimmte Ziele erreicht wurden.
Zum Schutz der Anleger müssen alle Fonds einen TER ausweisen, das bedeutet Total Expense Ratio und weist alle Kosten des Fonds zum Volumen aus. Daran kann ein Investor erkennen, wie teuer die Verwaltung seines Fonds letztlich sind. Wenig überraschend schwankt die Bandbreite zwischen knapp unter einem Prozent bis zu zwei Prozent des Fondsvolumens.
Vorsichtig sollte man in jedem Falle sein.
Besondere Aufmerksamkeit ist geboten, wenn die eigene Bank Fonds anpreist. Das sind dann nicht selten Produkte aus dem eigenen Haus oder der eigenen Gruppe. Die Volksbanken preisen oft DZ Fonds und die Sparkassen die der DEKA, die eigenen Fondsgesellschaften. Damit bleibt das Geld quasi in der Gruppe. Wer sich entschließt Geld in Fonds zu investieren, sollte seine Auswahl unabhängig treffen. Das geht einfach über verschiedene Websiten mit Fondsübersichten. Dort kann man seine Wünsche eingeben und erhält eine Übersicht der verfügbaren Fondsprodukte.
Fonds – gute oder schlechte Idee?
Fonds sind eine gute Lösung für Menschen, die wenig über Finanzmärkte wissen, sich nicht laufend mit den Märkten beschäftigen wollen und eine relativ sichere Anlageform suchen. Jährliche Erträge sind nicht immer garantiert und die Renditen der unterschiedlichen Fonds sind sehr unterschiedlich. Von zweistelligen Erträgen bis zu Verlusten ist alles dabei. Gerade das macht die Auswahl des für Sie passenden Fonds oft zu einem zeitaufwändigen Geduldspiel.
Ein gutes und sicheres Konto inkl. Depotkonto ist Voraussetzung um Fonds zu erwerben.
http://www.finanzlexikon-online.de/
https://www.wiwi.uni-siegen.de/merk/downloads/finanzbegriffe/finanzbegriffe.pdf